Dem Tom Forde sein komischer Frust

Wir „positiv-verrückten Fußballfans“ (R. Callmund) können uns an solchen Bildern doch gar nicht sattsehen: Der eine, strahlender Held, bejubelt einen Etappensieg im steten Kampf moderner Gladiatoren und schlägt in Donnerbalken-Stellung seine zu Victory-Zeichen geformten Hände vor die erfolgsverwöhnte Visage. Der andere, dieser scheiss Verlierer, schreit mit geballten Fäusten und weit aufgerissenen Augen seinen ganzen „Frust heraus“.

Genau so wird sich das abgespielt haben, liebe einestages-Redaktion. Genau so.

Die Sogenannten

Disclaimer: Dieser Text stammt aus der Feder eines Fußballfans, der Hertha BSC in etwa so viele Sympathien entgegenbringt wie einer hartnäckigen Grippe, Rosinen oder dem Deutschland aus „Deutschland sucht den Superstar“.

Es wurde viel gesagt und geschrieben, über die rund 100 Hertha-Anhänger, die gestern unerlaubt den Innenraum des Olympiastadions betreten haben. Ja, diese Reaktion mag zu weit gegangen sein. Vielleicht wurde dadurch dem Verein geschadet und ganz sicher wird der Platzsturm noch Konsequenzen nach sich ziehen.… […] WEITERLESEN

Learning Belarethy – Lektion 2

Lektion 2: Keine Angst vor anatomischen Stereotypen

Merke: Während kleine Spieler stets zur Gattung der „quirligen“ oder „wuseligen“ Dribbelkünstler zählen, haben ihre großgewachsenen Kollegen immer die Attribute „hüftsteif“ und „kopfballstark“ verdient. Immer.

Learning Poschmann – Lektion 1

Imbissdeutsch? Alter Hut: „Ich war den Schaschlick“ et al.. Doch auch in der Sprache der Fußballreporter haben sich so manche  (bislang) ungeschriebenen Gesetze heraussterilisiert. Diese Artikel-Serie möchte ambitionierten  Nachwuchskommentatoren Sicherheit in kniffligen Kommunikationssituationen anhand von Beispielmonologen und einfach zu merkenden Redewendungen geben.

Lektion 1: Artikel-Aktionismus

Bei der Nennung (insbesondere bei Aufzählungen) von Spielernamen muss, wenn die besondere Bedeutung dieser Kicker betont werden soll, ein unbestimmter Artikel vorangestellt werden (und dazu denken Sie sich jetzt am besten das sonore Brrrrrummen eines Gerd Rubenbauers):

Selbst ein Völler oder ein Brehme hat (sic!)

[…] WEITERLESEN

0 Out Of 3 Ain’t Bad

Da mich momentan irgendwie keine wirklich aktuellen Themen umtreiben, grabe ich einfach mal olle Kamellen aus.

Im Frühjahr 2006, kurz vor dem Märchen vom Sommermärchen, blickt die Fußballwelt mal wieder gebannt nach Italien: Rekordmeister Juventus hatte es mit der Schiedsrichterbetreuung etwas übertrieben, der Zwangsabstieg drohte. Und bekanntermaßen musste die alte Dame tatsächlich zum ersten mal die Beletage verlassen. Hier von einer Hammermeldung zu sprechen, wäre also noch stark untertrieben.

Natürlich nahmen sich sich auch die Nachrichtenagenturen der Affäre an, zumal neben Juve auch andere Profivereine unter Manipulationsverdacht standen.… […] WEITERLESEN

FAZ: Capricciosa predigen, Funghi servieren

Vor fast genau einem Jahr kritisierte die FAZ die mediale Omnipräsenz einiger weniger Experten. Was Ferdinand Dudenhöffer für die Autobranche, ist Prof. Dr. phil., Dipl.-Soz. Gunter A. Pilz für alle Fragen rund um das problemhafte Sozialverhalten von Fußballanhängern. Dabei gilt: je krawalliger, desto Pilz.

Komisch nur, dass eben jene FAZ ihre eigene Doktrin ignoriert und den selbsternannten Fanforscher in jüngster Verganenheit in gleich zwei Artikeln zu Wort kommen lässt. Eine Suche nach Pilz im FAZ.net-Archiv ergibt weitere Treffer, deren Aufruf aber leider kostenpflichtig ist.… […] WEITERLESEN