Filmkritik: 66/67 – Fairplay war gestern (DVD & Blu-ray)

Der Titel lässt Bundesliga-Nerds mit Sicherheit aufhorchen. Und ja, es geht vordergründig um Eintracht Braunschweig. Genauer gesagt um eine Gruppe von sechs erlebnisorientierten BTSV-Fans, allesamt der Generation „Anfang/Mitte Dreißig“ zugehörig.

Auf dieser Basis entwickelt sich ein Drama mit allerhand Zutaten – Freundschaft, Veränderung, Hooliganismus, Liebe, Verlassenwerden, Treue, Verantwortung, Gewalt, Verlust, Erwachsenwerden, Drogen, Homosexualität vs. Männlichkeit, Aids, Wut –, welches sich irgendwann zu allem Überfluss auch noch zu einem Psychothriller wandelt.

Das ist ein bisschen viel für einen Schauplatz wie Braunschweig, ein bisschen zu viel für 110 Minuten Film.

Wirklich schade, denn 66/67 hätte das Zeug zu einem guten Fußball- und zu einem sehr guten Generationenfilm gehabt. Umfeld und Charaktere wirken lebensnah, letzteren nimmt man vor allem ab, dass sie seit 20 Jahren zusammen zu Eintracht ins Stadion gehen. Und das ist ja längst nicht bei allen Spielfilmen der Fall, die sich mit dem Phänomen Fankultur auseinandersetzen.

Abzüge in der B-Note gibt es außerdem für die Darstellung von Hannover-96-Fans, die mit falsch kolorierten Schals in auf ihre Tracht Prügel warten. Die Roten sind eben nicht immer zwangsläufig rot.

Fazit

Gute Ansätze und hervorragende Darsteller – ambitionierter Ensemblefilm im Hooligan-Milieu, der sich leider irgendwann verzettelt. Für Freunde des Genre dennoch sehenswert.

Wertung

6 von 10 Punkten

Infos

66/67 – Fairplay war gestern

Darsteller: Fabian Hinrichs, Christoph Bach, Melika Foroutan, Maxim Mehmet, Aurel Manthei
Regisseure: Carsten Ludwig, Jan-Christoph Glaser
Sprache: Deutsch
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Studio: Ascot Elite Home Entertainment
Erscheinungstermin: 28. September 2010
Produktionsjahr: 2009

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2 thoughts on “Filmkritik: 66/67 – Fairplay war gestern (DVD & Blu-ray)

  1. sagt:

    Fand ich ehrlich gesagt sehr überschätzt. Hab den in der Erwartung eines Fußballfilms gesehen, bekam aber eher einen typisch deutschen Nachwuchsfilm, der alle sozialen Problemchen der 00er Jahre auf einmal abarbeitet, serviert.

    1. stadioncheck sagt:

      Überschätzt? Also die Rezensionen, die ich gelesen habe, waren sehr gemischt. Von „grandios“ bis „so lala“ war eigentlich alles dabei. Ich finde, wie gesagt, schon, dass der Film gute Ansätze hat und sich dann leider total verheddert.

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