Der LASK Linz fristet ein ähnliches Dasein wie der UIC-Cup oder das HIV-Virus, steht das L im Akronym LASK doch bereits für „Linzer“. Über diese kleine Ungereimtheit schauen wir jedoch gerne hinweg, immerhin ist der Linzer ASK Linz einer von wenigen Vereinen Österreichs, der (noch) auf den Verkauf seines guten Namens verzichtet.
Nachhilfeunterricht könnten die Linzer allerdings bei ihrem Gegner in der ersten Runde des ÖFB-Cups nehmen. Dem frisch zwangsabgestiegenen Drittligisten wurde AUSGERECHNET ein Club zugelost, der das Verramschen seiner Identität offensichtlich längst perfektioniert hat: the one and only SV Spittal – Fliesen Nessl – Karosseriebau Toni Kluge.
Mehr. Geht. Nicht.
SV Spittal – Fliesen Nessl – Karosseriebau Toni Kluge. Schon jetzt unser WTF-Moment des Monats.
Sehr hübsches Fundstück! Ja, die Österreicher waren uns immer schon ein ganzes Stück weit voraus, wenn es um die Vollvermarktung ging. Sie waren auch die Ersten, die Werbung auf den Hosen (am Arsch!) einführten. Eine Werbefläche, die sich immer nur in voller Pracht entfaltete, wenn der Freistoßschütze sich nach dem Ball bückte und vielleicht auch deshalb mittlerweile nicht mehr ganz so häufig zu sehen wie noch in den frühen 90ern.
Was den SV Spittal – Fliesen Nessl – Karosseriebau Toni Kluge angeht, muss ich zur kurzen Ehrenrettung einwerfen, dass diese ständige Vereinsumbenennerei in Österreich selbst in den unteren Ligen (Spittal/Drau spielt viertklassig in der Kärntner Liga, viel weiter runter geht das Ligensystem im ländlichen Kärnten dann auch nicht mehr) mittlerweile so üblich ist, dass es niemanden mehr interessiert. Zu allerletzt die Vereine selbst wie auch ein Blick auf die offizielle Website des SVS zeigt: http://www.svs.co.at/ Man kann es vielleicht vergleichen mit den nach Sponsorennamen benannten Tribünen in nach Sponsorennamen benannten Stadien. Auf Schalke sagt auch niemand „Erdgas-Tribüne“ wenn er die Südkurve meint.
Übrigens treibt die Namensverkauferei auch in Deutschland längst Stilblüten. So wird in diesem Jahr erstmals in der „Karlsberg-Liga“ gespielt, die die sechstklassige (!) Saarland-Liga „ersetzt“.