Wenn Kinder handeln und Milchmädchen rechnen

Ziemlich schwere Geschütze, die Karl-Heinz Rummenigge in der aktuellen Ausgabe der Sport-Bild auffährt:

Ein Arsene Wenger holt offenbar jedes Jahr Heerscharen von Spielern aus Frankreich und sonst woher. Dieser Art von Kinderhandel gilt es Einhalt zu gebieten. Das hat inzwischen ja Ausmaße angenommen, da ist das Wort Kidnapping nicht mehr weit.

Da so etwas ja mal überhaupt nicht geht, fordert die Schande von Lippstadt für die nationalen Ligen eine ähnliche Quotenregelung für Eigengewächse, wie sie bereits in der Europapokal-Wettbewerben angewendet wird:

Im Europacup gilt die so genannte 4+4-Regel, wonach in jedem Kader acht Spieler stehen müssen, davon vier in der Startelf, die zwischen dem 15. und 21. Lebensjahr mindestens drei Jahre in dem jeweiligen Land ausgebildet wurden. Die Nationalität spielt keine Rolle.

Ich verstehe ja, dass Rummenigge von der Unfähigkeit der eigenen Scouting-Abteilung ablenken möchte. Was mir aber nicht so recht einleuchtet: Wenn ein 15-jähriger Spanier nach England wechselt, dann greift bei ihm doch bereits mit 18 diese drollige 4+4-Regel. Oder etwa nicht? Nach meinem Verständnis wäre das geradezu eine Einladung für die Top-Vereine, möglichst viele und immer jüngere Talente aus dem Ausland zu verpflichten.

Nun, entweder unterliegt der Kalle einem Denkfehler, oder eben ich. Da der Vorstandsvorsitzende einer Fußball-AG aber eigentlich keine Fehler macht…

Übrigens: Der Gescholtene ist weder verwandt noch verschwägert mit jenem Arsene Wenger, der momentan und in regelmäßigen Abständen als heißer Kandidat fürs vakante Traineramt gehandelt wird.

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