Eigentlich war der FK Dukla Praha längst im Heute einer marktwirtschaftlich orientierten Tschechischen Republik angekommen. Da nach Ende des kommunistischen Regimes die finanzielle Unterstützung des selbigen fehlte, sah sich der einstige Armeeklub genötigt, mit einem anderen Verein zu fusionieren. So kam es, dass die 1. Mannschaft 1997 ins mittelböhmische Kaff Pribram quasi zwangsversetzt wurde.
Der ein Jahr darauf gegründete Nachfolgeverein wird momentan aber von seiner Vergangenheit eingeholt. Zwar gelang dem „neuen“ FK Dukla 2011 die Rückkehr in die 1. Liga – doch was eigentlich nichts außer ein Grund zur Freude sein sollte, brachte auch Probleme mit sich: Das Dukla-Stadion Juliska entspricht nicht mehr so ganz den Anforderungen der höchsten Spielklasse.
Nachdem man die Saison noch in der angestammten Spielstätte gestartet hatte, ist diese seit kurzem wegen der notwendigen Umbauarbeiten gesperrt. Die riesige Haupttribüne etwa bekommt uefa-konforme Sitze, außerdem wird ein neuer Rasen samt Heizung verlegt. Da Stadion und Grundstück noch immer Eigentum des Verteidigungsministeriums sind, gestaltet sich die Renovierung allerdings weitaus komplizierter, als dies bei einem städtischen oder vereinseigenen Stadion der Fall wäre.
Passierschein A38
So lässt Dukla-CEO Michal Šrámek besorgte Anhänger per Pressemitteilung wissen, dass die Renovierung der Zuschauerränge gute Fortschritte mache. Die Arbeiten an der Spielfläche würden sich allerdings verzögern, da hierfür eine andere Art von Genehmigung duch das Ministerium notwendig sei, die bislang noch nicht erteilt wurde.
Bis es soweit ist, beziehungsweise bis zum Abschluss aller Baumaßnahmen, nutzt der elffache Landesmeister Prags stadiontechnische Alzweckwaffe. Dukla ist das neunte Team in den vergangenen zehn Jahren, das Heimspiele im Stadion Evžena Rošického (auch als Strahov bekannt) austrägt. Kleiner Trost für die Fans: Aufgrund der umzugsbedingten Unannehmlichkeiten verzichtet der Klub im Exil auf die Erhebung von Eintrittsgeldern.
Kleine Ergänzung bzw. Korrektur: Beim Heimspiel gegen Teplice am vergangenen Samstag wurde doch Eintritt verlangt. Bei einem Preis von 100 Kč, umgerechnet ziemlich genau 4 EUR, aber sicherlich zu verschmerzen.