Nach dem Ende der letzten olympischen und paralympischen Wettkämpfe von Paris 2024 stellt sich wie nach allen Spielen die Frage, wie nachhaltig die Veranstaltung gewesen ist. Zumindest gefühlt konnten in der französischen Hauptstadt sehr viele bereits vorhandene Sportstätten – in einigen Fällen etwas aufgemotzt bzw. renoviert – genutzt werden. Zudem wurden markante Flecken der Stadt durch temporäre Aufbauten kurzerhand in eindrucksvolle Sportarenen verwandelt.
Dabei sollen sämtliche dafür benötigten Absperrungen, mobile Tribünen oder Zelte nach der Nutzung für andere Events weiterverendet werden. Das gilt auch für die Anlagen in der Marseille Marina – vor der Mittelmeer-Metropole fanden bekanntlich die Segel-, Kite- und Windsurf-Wettbewerbe statt. Die Vermutung liegt nahe, dass auch die Sportler ihr Yachtzubehör fein säuberlich recyceln respektive weiterbenutzen.
Das temporöre Stadion im Yachthafen Roucas-Blanc war zwischenzeitlich mit einer Kapazität von 12.262 Plätzen das zweitgrößte der Stadt – nach dem atemberaubenden Stade Vélodrome von OM, das im Rahmen der Fußballturniere ebenfalls zu olympischen Ehren kam. Ursprünglich sollte noch eine weitere Tribüne mit 5.000 Plätzen erbaut werden, was aber an finanziellen Engpässen scheiterte.
Analysten des US-Finanzdienstleisters S+P Global gehen jedenfalls davon aus, dass die Nachhaltigkeitspläne der Veranstalter aufgegangen sind. Die Belastungen für die öffentlichen Kassen hielten sich in Grenzen, zudem profitiert die französische Hauptstadt durch zahlreiche infrastrukturelle Upgrades. Dazu zählen vor allem die neue U-Bahn-Linie 14 und das olympische Dorf, das in der Nachnutzung 6.000 Parisern ein Dach überm Kopf bieten soll.