Vier deutschen Zweitligisten ist seit der Wiedervereinigung der Sprung auf die europäische Bühne gelungen: Hannover 96, 1. FC Kaiserslautern, Union Berlin und Alemannia Aachen. Die Teilnahmeberechtigung erfolgte logischerweise in allen Fällen über den DFB-Pokal, wobei sich die drei beiden letztgenannten jeweils als unterlegener Finalist qualifizierten. Kritik an dieser Praxis mag durchaus berechtigt, heute aber nicht unser Thema sein.
Lässt man nun Ergebnisse und Mannschaftskader dieser Vier in den entsprechenden Spielzeiten vor seinem inzwischen fussballdatenbankgeschulten inneren Auge Paroli laufen, wird man irgendwann unweigerlich auf den Spieler Fiel, Christian aufmerksam. Der 32-Jährige, mittlerweile für Dynamo Dresden in der – natürlich – 2. Bundesliga aktiv, konnte mit Aachen und Berlin gleich zwei mal als Angestellter eines unterklassigen Clubs am UEFA-Cup teilnehmen.
Christian Fiel ließ sich nicht lumpen und stand in insgesamt zehn Partien der beiden sich wacker schlagenden Underdogs auf dem Platz. Er absolvierte alle vier Spiele für Union und sechs von acht für die Alemannia :
20.09.2001 Haka Valkeakoski – 1. FC Union Berlin 1:1
27.09.2001 1. FC Union Berlin – Haka Valkeakoski 3:0
18.10.2001 1. FC Union Berlin – PFC Litex Lovech 0:2
30.10.2001 PFC Litex Lovech – 1. FC Union Berlin 0:0
16.09.2004 FH Hafnarfjörður – Alemannia Aachen 1:5
30.09.2004 Alemannia Aachen – FH Hafnarfjörður 0:0
21.10.2004 Alemannia Aachen – Lille OSC 1:0
04.11.2004 Sevilla FC – Alemannia Aachen 2:0
02.12.2004 Alemannia Aachen – Zenit St. Petersburg 2:2
15.12.2004 AEK Athen – Alemannia Aachen 0:2
Die Spieler von Lausanne-Sport hatten in der vergangenen Europa-League-Saison sogar die Chance auf zwölf Europa-League-Einsätze für den damaligen schweizer Zweitligisten. Sechs dieser Spiele fanden allerdings in der Qualifikation statt und sind damit nicht relevant.
Wir behaupten also: Zehn Europapokalspiele als Zweitligaprofi – das ist ein Rekord! Muss einfach einer sein. Oder? Ich weiß nicht… Also wer einen Zweitligakicker mit mehr Europapokaleinsätzen kennt, möge dessen Namen bitte in den Kommentaren mit seinen Mitmenschen teilen oder für immer schweigen. So.
Lautern hat sich in der Abstiegssaison 95/96 als Pokalsieger qualifiziert, nicht als unterlegener Finalist.
Ja. Hatte ich eigentlich bereits gestern korrigiert aber irgendwie wurde das von WordPress nicht gespeichert. Hast übrigens ne mail.
Aus dem Kader von Cardiff City der Saison 67/68 dürften einige mit den Saisons davor und danach mehr Spiele im Europapokal der Pokalsieger haben. 1968 kamen sie bis ins Halbfinale, dabei gab es inklusive eines Entscheidungsspiels 9 Spiele.
Dass der Verein Dauergast im Wettbewerb war, lag aber natürlich an der Besonderheit, dass sie sich über den walisischen Pokal qualifizieren konnten, obwohl sie in der zweiten englischen Liga spielten. Also ähnlich wie bei Vaduz, die allerdings nie die von dir als irrelevant eingestufte Relegation überwunden haben.
Atalanta Bergamo kam auch mal als Zweitligist bis ins Halbfinale, in acht Spielen. Das dürfte es aber für alle im Kader gewesen sein, da das zu einer Zeit geschah, wo alle Italiener nur innerhalb Italiens wechselten und es keinen anderen unterklassigen italienischen Verein im Europacup gab. Der einzige Ausländer Glenn-Peter Strömberg war ansonsten auch nur europäisch erstklassig unterwegs.
PS: Wenn man Cardiff zählen lässt, ist der Rekordhalter Donald Murray mit 33 Spielen:
http://en.goal724.com/Player/Default.aspx?id=134398