Der FC Sion ist ein recht erfolgreicher Fußballverein, der bislang immerhin zwei nationale Meistertitel unter Dach und Fach bringen konnte. Als Blog-Thema qualifiziert den Club aus dem Wallis aber vor allem seine heftige Liebesaffäre mit dem Schweizer Cup. Zwölf Pokalsiege sind an sich schon aller Ehren wert, ihre verblüffende Wirkung entfaltet diese Trophäensammlung allerdings erst, wenn man ihr die Zahl der Cupfinals mit Sioner Beteiligung entgegenstellt: Zwölf mal im Endspiel gestanden, immer den Pokal abgeräumt. Wahnsinn.
Betrachtet man diese Endspiele als zwölfstufiges Bernoulli-Experiment mit einer jeweils 50-prozentigen Siegchance – und vernachlässigt somit Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der beiden Mannschaften, Schiedsrichter-Fehlentscheidungen und alles andere, was Thomas Tuchel als Ausrede dienen könnte –, dann liegt die Wahrscheinlichkeit dieser real existierenden Erfolgsgeschichte bei 0,0244 Prozent. Oder für Sportwetten-Nerds übersetzt: Ein 12er-Kombiwettschein mit einer Gesamtquote von 4096. Wahnsinn, wie gesagt.
Das ganze ist allerdings explorativ und damit ungefähr so erstaunlich wie die Tatsache, dass es immer wieder Lottogewinner mit 6 Richtigen gibt.
Lass mal einen Permutationstest über alle europäischen Pokalfinals laufen, dann sieht die Sache schon ganz anders aus.
Abgesehen davon ist der FC Sion mit seinem wankelmütigen Präsidenten wohl der letzte Verein, bei dem man bei solch einer Serie System vermuten könnte.
Immerhin hält Sion mit dieser Bilanz einen „Weltrekord“. Steht zumindest in der englischsprachigen Wikipedia (und stimmt demnach vermutlich nicht…). 😉