JAKO hat endlich reagiert und eine Pressemitteilung auf der Unternehmens-Website veröffentlicht. Bereits die Darreichungsform ist irgendwie eigenartig: JAKO-Chef Rudi Sprügel interviewt sich scheinbar selbst. Da vermutlich nicht ein jeder die Muße hat, sich das komplette Pamphlet anztun, zitiere ich als Leserservice die wichtigsten Abschnitte:
Wir haben uns rein rechtlich überhaupt nichts vorzuwerfen.
JAKO konnte seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2008 erneut um zehn Prozent auf 63,8 Millionen Euro steigern. 2008 verkaufte JAKO unter anderem 1,5 Millionen Trikots, 1 Million Trainingsanzüge und eine halbe Million Bälle. Auch 2009 liegt JAKO trotz Wirtschaftskrise auf Wachstumskurs.
JAKO ist Ausstatter von Bundesliga-Mannschaften wie Eintracht Frankfurt, Greuther Fürth, Rot-Weiss-Ahlen, FC Rot-Weiss Erfurt, SSV Jahn Regensburg, Dynamo Dresden sowie von Fußball-Erstligamannschaften in Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Belgien.
Gerade diese Mannschaften wissen die Qualität der JAKO-Produkte, die höchste Ansprüche erfüllt, zu schätzen und vertrauen auf die Kompetenz des JAKO-Teams.
Und mein Favorit:
Ohne die endgültige Klärung des Sachverhalts unter den Rechtsanwälten abzuwarten, alarmierte Baade daraufhin die Bloggerszene. Von den Bloggerseiten fand die Geschichte den Weg in die großen Tageszeitungen.
Es wird also ein schwer verdaulicher Brei aus Ausflüchten, Verharmlosungen samt einer Extra-Portion PR-Sprech serviert. Aufrichtige Worte des Bedauerns oder das Einräumen eines kapitalen Fehlers: Fehlanzeige. Bei allem Verständnis für die Interessen der Mulfinger – wäre es denn so schwer gewesen, über den eigenen Schatten zu springen und sich zu einer ernstgemeinten Entschuldigung gegenüber einem nervlich sicher sehr mitgenommenem Menschen durchzuringen?
Wenigstens möchte sich der Sprügel Rudi persönlich dafür einsetzen, dass dem „Hobby-Fußballtrainer“ aus der Geschichte „keine finanziellen Nachteile erwachsen“. Wir werden Sie beim Wort nehmen, Herr Vorstandsvorsitzender. Außerdem bekommt Baade noch eine Privataudienz beim Trikot-Papst. Ich wette einen Zehner, dass dieser Schachzug von mindenstens einem willfährigen Qualitätsmedium als „tolle Geste“ abgefeiert werden wird. Wer hält dagegen?