Test: FIFA 11 (Xbox 360 & PS3)

Mesut Özil und René Adler haben also die Ehre, das Cover der 18. Ausgabe des erfolgreichsten Sportspiels des Planeten zu zieren. Selbstverständlich nur in Deutschland, die UK-Version beispielsweise ist mit Kaká und Wayne Rooney bedruckt. Und genau nach jener seht man sich bereits nach wenigen Spielminuten mit der deutschen Lokalisierung. Grund:

Neben zahlreichen neuen Features wie dem kürzlich bekanntgegebenen Pro-Passing oder dem Audio-Tool werden auch die Audio-Kommentare in FIFA 11 komplett neu eingesprochen. In Zusammenarbeit mit den beiden bekannten Sportkommentatoren Manfred „Manni“ Breuckmann und Frank Buschmann entsteht ein komplett neues authentisches Spielerlebnis.

Breuck- war ein guter Radiomann, Buschmanns Paradedisziplin ist die NBA. Aber zusammen in diesem Videospiel sind sie eine Zumutung. Die Kommentare passen so gut wie nie zum eben Gesehenen und die oft platten Sprüche wiederholen sich sehr häufig. Außerdem sollte man den beiden (oder besser EA Sports) erklären, welche Partei nach einem Foul von der Vorteilsregel profitiert.

Fouls und Freistöße gibt es reichlich in FIFA 11. Man hat bisweilen den Eindruck, als würden da 20 Gerald Asamoahs auf Crack das Pixelspielfeld umpflügen. Stets von Manni mit einem gepflegten „Und da geht er vehement in den Zweikampf“ kommentiert. Kurzum: Ich empfehle vehement, sich die englischsprachige Version mit Martin Tyler and Andy Gray zu besorgen. Ist ja im Internetzeitalter kein Problem mehr.

Deutlich leichter als noch beim Vorgänger gehen Doppelpässe von der Hand. Hat man erst einmal den Bogen raus, klappt das wirklich vorzüglich. Den richtigen Spieler natürlich vorausgesetzt, denn genau hier setzt die „Personality+“ genannte Gameplay-Verbesserung an. Superstars wie Messi, Xavi oder Drogba eifern so noch realistischer ihren Vorbildern aus Fleisch und Blut nach.

Das gilt freilich nicht nur für Dribblings, sondern auch für die anderen Fähigkeiten wie Schusstechnik, Passgenauigkeit oder das Torwartspiel. Torhüter lassen sich nun sogar online von menschlichen Spielern steuern, wodurch erstmals ein echtes „11 gegen 11“ in den fabelhaft in Szene gesetzten Computerarenen möglich wird.

Unser einziger kleiner Kritikpunkt betrifft Ausführung von so genannten „tödlichen Pässen“. Dass diese im Vergleich zu FIFA 10 erschwert wurden, ist im Prinzip zunächst einmal positiv zu bewerten. Nun ist es leider nicht so, dass die KI-Abwehrspieler sich schlauer anstellen würden. Nein, in die Gasse geschickte Stürmer schlagen viel zu oft absurde Laufwege ein. Schade, aber wenigstens ein bisschen Verbesserungspotential muss ja für FIFA 12 auch noch bleiben.

Gameplay-Video

Fazit

FIFA 11 setzt die Messlatte erneut höher. Für Einsteiger in die Serie gibt es die glasklare Kaufempfehlung, Besitzer der Vorjahresversion müssen abwägen, ob ihnen ein minimal besseres Gameplay die Anschaffung eines Vollpreisspiels wert ist.

Wertung

9 von 10 Punkten

Produktinformation

FIFA 11 für Xbox 360 und Playstation 3


Hersteller: Electronic Arts

Genre: Sportspiel

Erscheinungsdatum: 30. September 2010

USK-Einstufung: USK ab 0 freigegeben

Sprache: Deutsch

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