„Potential“ ist ein Begriff, den Bundestrainer Joachim Löw häufig benutzt, wenn er nach den den Stärken seiner Mannschaft gefragt wird. Dabei würde ihm wohl niemand widersprechen wollen. Und doch ist Potential vor allem etwas nicht Greifbares, in erster Linie ein Versprechen in die Zukunft.
Einer der wenigen im Kader, die bereits heute ihr volles Potential ausgeschöpft haben, ist Phillip Lahm. Genau genommen ist der Münchner nach aktuellem Stand der einzige Feldspieler im Team, dem getrost das Attribut „Internationale Klasse“ angeheftet werden kann. Neben sportlichem Können sticht beim 26-Jährigen die Routine aus 65 Länderspieleinsätzen hervor.
Erfahrung ist ein Gut, über das ein Großteil der Auswahl nur in homöopathischen Dosen verfügt. Dass Deutschland bei dieser WM nicht zu den Topfavoriten zählt, dürfte in erster Linie diesem Umstand geschuldet sein. Zudem fehlt nach Ballacks Ausfall der Anführer, einer, der dem sicherlich talentierte Ensemble in kritischen Situationen Halt verleiht.
Doch was ist tatsächlich möglich in Südafrika? Die Vorrunde wird die DFB-Auswahl überstehen. Ghana und vor allem die überalterten Australier sollten keine Stolpersteine darstellen. In der KO-Runde ist dann zwar alles möglich – das Erreichen des Viertelfinales müsste aber bereits als Erfolg gewertet werden.