Update (2022): Nachdem irgendwo ein Interview mit dem Bürgermeister von Schluchsee gesehen habe, bin ich mir nicht mehr so sicher, dass meine steile These so noch haltbar ist.
Das Fußballjahr 1982 samt damals stattfindender Weltmeisterschaft zählt gefühlt noch zu den 70ern und ist damit vor allem eins: stinklangweilig. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn nicht die regelmäßig vor WM-Turnieren aufploppende mediale Beschäftigung mit dem Mega-Schlafmittel „Trainingslager der die Mannschaft“ die Vorbereitungsphase vor eben jener WM ’82 aufgreifen würde.
Egal ob 11Freunde, Sky, Bild oder Kicker – kultige Geschichtchen aus dem Trainingslager im Schwarzwald sind medienübergreifend gerne genommen. So kalauerte dann heute Thomas Skulski im Morgenmagazin des ZDF geradezu dellingesk über das Quartier der die Mannschaft während der WM 2018:
Nicht, dass Vatutinki zu Wattzutrinki verkommt; wie damals der Schluchsee, der zum Schlucksee wurde.
Kann man natürlich machen, der ZDF-Moderator ist beileibe nicht der erste, der die Schlucksee-Karte spielt. Nur: Sinniger ist die Nummer in all den Jahren und Jahrzehnten nicht geworden. Der Schluchsee ist nämlich phonetisch ein Schluuchsee, mit langgezogenem U. Mit diesem Wissen wirkt dieses Wortspiel plötzlich ungefähr so durchdacht, wie Gustav auf Gasthof zu reimen.
Gute Story, Journalisten, zu viel Recherche, kaputt. Nicht.