Dublin Area Rapid Transit (kurz DART) ist ein S-Bahn-ähnliches Nahverkehrssystem, das seit 1984 die Vororte der irischen Hauptstadt Dublin mit der Stadt verbindet. Die charakteristischen grünen Wagen nutzen ein Oberleitungsystem mit 1500 Volt Gleichstrom.
So nüchtern beginnt der deutsche Wikipedia-Artikel über ein Thema, das Trainspotter und Groundhopper gleichermaßen in Verzückung versetzt. Der DART-Train ist – oder besser: war – der einzige (mir bekannte) Zug der Welt, dessen Streckenverlauf durch ein Fußballstadion führte. Genauer gesagt durchquerte er den imposanten West Stand der Lansdowne Road.
Doch das einstige irische Nationalstadion für Fußball und Rugby ist inzwischen Geschichte. Seit dem Abriss 2007 wurde an selber Stelle an einem Neubau gearbeitet, der in diesem Frühjahr eingeweiht wurde. Größer und moderner ist der – natürlich – mit einem nichtssagenden Sponsorennamen versehene Nachfolger.
Mit ihrer atemberaubenden Glasfassade, den 50.000 Sitzplätzen und einer Einstufung als UEFA-„Elitestadion“ ist die Spielstätte sogar schick genug, um 2011 als Schauplatz für das Finale der Europa League zu dienen. Doch auf ein ganz besonderes Vergnügen müssen die zahlreich nach Dublin gereisten Fans von, ähm, Schalke 04, Manchester City oder welchen Vereinen auch immer dann verzichten: Mit der Vorortbahn durch das Stadion zu fahren ist nicht mehr möglich.
Ach, gibt’s nicht mehr? Schade. Hatte ich auch schon drüber gebloggt und fand es äußerst bemerkenswert. The times they are a-changing. Schade, wie gesagt.
Die Bahnlinie gibt es schon noch, die Züge fahren jetzt aber an der engsten Stelle mit geschätzten zwei Metern Abstand am Stadion vorbei.