Rezension: Fehlpass (Ulli Schubert)

Tim und Marvin sind beste Freunde. Sie spielen gemeinsam beim FC Eimsbüttel in der A-Jugend-Bundesliga. Tim hat etwas mit Marvins Schwester Denise. Die ist blöderweise plötzlich tot. Ermordet. Verdächtigt wird Mannschaftskamerad Nelson, ein brasilianischer Jungstar. Der hatte auch etwas mit Denise. Und ist auf einmal verschwunden. Punkt, Punkt, Punkt.

Einen, ähm, „Fußballthriller der Extraklasse“ rund um die dubiosen Machenschaften von Spielervermittlern aufbauen? Warum nicht. Aber selbst ein Fußballthriller der Mittelklasse bräuchte gewissen Grundzutaten: Eine pfiffige Story, einen Spannungsbogen und wenigstens halbwegs realistische agierende Protagonisten.

Prinzipiell wäre es auch durchaus ok, mit fiktiven Vereinen zu arbeiten. Weil man als Autor beispielsweise keine Lust darauf hat, verklagt zu werden (oder warum auch immer). Was aber gar nicht geht: Fiktive Clubs in ein Universum aus real existierenden zu verpflanzen.

Über weite Teile der Lektüre ging ich davon aus, dass es sich beim „FC Hamburg“ um die Fehlpass-Version des Hamburger SV handelt. Nur um dann irgendwann festzustellen, dass es im Buch drei Hamburger Proficlubs gibt. So schafft man es, auch das letzte Bisschen Restatmosphäre zu killen.

Fazit

Ich empfehle „Fehlpass“ nur wirklich hartgesottenen Sammlern oder Hamburger Lokalpatrioten. Auch in der schmalen Nische „Fußballkrimi für Jugendliche“ gib es vermutlich Besseres.

Produktinformation

Fehlpass

Autor: Ulli Schubert
Taschenbuch: 144 Seiten
Verlag: rororo (3. Mai 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499215543
ISBN-13: 978-3499215544

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