Live-Bericht: VfL Osnabrück – SV Wilhelmshaven | Groundhopping

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Finale NFV-Pokal – 06/07
VfL Osnabrück – SV Wilhelmshaven
1:3 (1:1)
18.07.07, Sportpark Illoshöhe (Osnabrück)
1.800 Zuschauer (ca. 100 Gäste)

Osnabrück, Hauptstadt und Perle des Tecklenburger Landes, weltbekannt für seinen herrlichen Rotwein (traditionelles Weinfest: 19. bis 22. Juli). Gibt es einen besseren Spielort für ein Pokalfinale? „Ja, ein gut ausgebautes Stadion auf neutralem Ort, z.B. in Barsinghausen“ würde jetzt sicher so mancher auf diese rhetorische Frage antworten, aber man will ja nicht meckern.

Obwohl ich es dem NFV durchaus zutrauen würde, eine komplette Pokalrunde durch geschicktes Verteilen von Freilosen in der Vorbereitungszeit abzuwickeln, dreht sich dieser Spielbereicht selbstredend um das Finale aus der abgelaufenen Spielzeit. Da in Niedersachsen ja beide Halbfinalsieger für den DfB-Pokal qualifiziert sind, haben sich die Verantwortlichen wohl einvernehmlich darauf geeinigt, das End- als Testspiel in der neuen Saison auszutragen. Macht ja irgendwie auch Sinn…

…vor allem wenn man dadurch zu einem neuen und schwer zu machenden Ground kommt. Die Illoshöhe ist ein Leichtathletikstadion vom Typ B und nur auf einer Längsseite ausgebaut. Diese ist jedoch recht ansehlich, mit einer zweistelligen Anzahl an Stufen die bis in die Kurven hineinreichen und einem sehr wuchtig wirkenden Dach. Dort finden so gut wie keine Fußballspiele statt, die Oberligareserve des VfL trägt seine Heimspiele normalerweise auf dem wesentlich schlechter ausgebauten Klushügel aus.

Zunächst war der zwei Klassen höher spielende Favorit klar überlegen, leistete sich nach der schnellen Führung allerdings den Luxus, mehrere klarste Torchancen (inkl. Foulelmeter) kläglich zu verballern. So kam der Oberligist zunächst immer besser ins Spiel und kurz vor dem Pauseneistee auch zum Ausgleich durch einen sehenswerten Flugkopfball des ehemaligen Bundesligaprofis Leonardo Manzi (mittlerweile 38). Akrobat schön.

Im zweiten Abschnitt machten den Profis dann offensichtlich neben einem motivierten Gegner die eigenen, schweren Beine zu schaffen und schlussendlich ging dieser Überraschungserfolg für die Jungs vom Jadebusen auch in Ordnung.

Die anwesende Zuschauerschaft (gibt es dieses Wort?) würde ich wohl als „typisches Testspielpublikum“ beschreiben, besäße ich nicht diese chronische Abneigung gegen derlei Veranstaltungen. Aber so stelle ich mir das zumindest vor. Eben viele Familien mit noch mehr nervigen Kindern. Zwei Buslandungen Gästefans waren ebenfalls zugegen, diese bemerkte man aber nur nach den drei Treffern.