Live-Bericht: AC Monza Brianza – AC Pavia | Groundhopping

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Serie C1 A – 05/06
AC Monza Brianza – AC Pavia
1:1 (1:0)
15.01.06, Stadio Brianteo (Monza)
1.200 Zuschauer (ca. 180 Gäste)

Nach einem etwas zu ausgiebigen Frühstück („man hat ja schließlich bezahlt“) brach ich auf in Richtung Großraum Mailand. In Monza konnte dann wie erwartet keine zum Stadion fahrende Buslinie ausgemacht werden. Laufen nach ausgedrucktem Plan lautete also die Devise. Die Strecke zieht sich wie Kaugummi. Wie ich so etwas hasse.

Als Lohn für diese Plackerei tauchte dann irgendwann das Brianteo am Horizont auf. Wirkt für italienische Verhältnisse wirklich sehr modern. Sehenswert ist vor allem die kolossale Haupttribüne, auf der ich mich auch gleich niederließ. Dummerweise hatte der Architekt aber vergessen Seitenwände einzuplanen, so dass immer mal wieder ein eisiger Wind durch die Sitzreihen pfiff. Wer dort also im Winter ein Spiel sehen will, sollte Mütze, Schal und eine extradicke Jacke mitnehmen.

Sowohl auf dem Spielfeld, als auch auf den Rängen wurde Hausmannskost auf Regionalliga-Süd-Niveau gereicht. Also nicht unbedingt das, weswegen man nach Italien fährt. Der Rückweg kam mir dann noch länger vor. Kein Wunder, wenn statt eines schönen Fußballstadions der schäbbige Bahnhof von Monza auf einen wartet. Unterwegs stellte ich mir die Frage, wie wohl die ganzen Schuuuuuuuumiiiiiiiiiiiiiii-Idioten jedes Jahr zur Rennstrecke kommen. Da gibt es bestimmt einen Shuttlebus-Service, während der lokale Fußballverein, das Aushängeschild einer jeden italienischen Kommune, derart stiefmütterlich behandelt wird. Aber eigentlich kann es mir auch wurscht sein – ich war ja jetzt schließlich da…

In Milano traf ich mich mal wieder mit meinem alten Kumpel Florian, dort zu diesem Zeitpunkt ein Praktikum absolvierte. Dieser hatte mittlerweile einen Mitbewohner in seiner Ein-Zimmer-Behausung: Ein angehendes Supermodel aus Deutschland. Haken: ein Schniedelwutz. Dumm gelaufen. Für mich bedeutete das allerdings auch, dass ich nicht wie beim letzen Besuch bei ihm pennen konnte. Also buchte ich mich zähneknirschend in Mailands versifftester Herberge ein. Das Schlechteste ist grade gut genug! Zu dritt gaben wir uns noch das Topspiel der Serie A in einer Bar, ehe ich hundemüde in meine möblierte Abstellkammer schlich. Arrivederci!