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Serie B – 04/05
AC Arezzo – Empoli FC
1:1 (1:0)
10.01.05, Stadio Comunale (Arezzo, Italien)
6.502 Zuschauer (ca. 600 Gäste)
Von Prestwick aus genoss ich einen ziemlich langen und vor allem sehr entspannten Flug – die Saftschubsen haben nichtmal gemeckert als ich Nachtzug-like über drei Sitze verteilt noch ein Nickerchen gehalten habe . Destination: BGY. Dort wurde man von einem Traumwetterchen empfangen, deinfach zum Reinbeissen. Auf jeden Fall ein netter Kontrast zu den klimatischen Bedingungen im nördlicheren Europa.
Über Mailand brachte mich Trenitalia sicher aber (natürlich) verspätet in die viertgrößte Stadt der Toskana. Am Bahnhof wartete schon der ungeduldige Billy Eibl auf mich, den ich dann überreden konnte, sich mit mir ein Taxi zu teilen. War im Endeffekt auch gut so, sonst hätte es eng werden können mit dem Anpfiff. Nach kleineren Irritationen beim Einlass konnte das städtische Stadion dann doch pünktlich betreten werden. Dieses kann getrost als typisch italienisch bezeichnet werden: Leichtathletikstadion mit schicker, moderner Haupttribüne, Gästekurve und Gegengerade bestehen aus alten Betonstufen und als Heimkurve dient eine neu errichtete Stahlrohrtribüne, die auf der Tartanbahn steht. Das ist ja gerade mächtig chic auf dem Stiefel.
Aus dem bei Florenz gelegenen Empoli waren leider nur etwa 600 Leute mitgereist. Schon etwas schwach für 90 km Entfernung, zumal diese Paarung wohl schon seit etlichen Jahren nicht mehr auf dem Spielplan gestanden hatte. Die Gesänge aus Richtung Gästeblock, mehrfach mit dem stilisierten Konterfei Che Guevaras geschmückt, waren dann auch nicht besonders lautstark aber dafür wenigstens durchgängig. Ganz anders die Heimkurve, proppevoll und mit grandioser Stimmung über 90 Minuten. So und nicht anders. Die Pyroeinlagen waren auf beiden Seiten sehr sehenswert, bei Arezzo gab es zum Intro eine regelrechte Wand aus Bengalen zu bestaunen.
Nach dem Kick (grausam, weiß nicht wie da zwei reguläre Tore fallen konnten) wurden dann noch bestimmt 20 Minuten diverse Nettigkeiten ausgetauscht. Irgendwann wurde das den Carabinieri aber wohl doch zu bunt und der Abtransport der Gäste folgt. Wir machten uns dann auch zu Fuß in Richtung Bahnhof auf. Nachdem wir erfolglos bei drei Hotels (entweder voll oder zu teuer) angeklopft hatten, kutschierten uns dankenswerterweise drei Arezzo-Tifosi mit ihrem Fiat zu einem weiteren Hotel, welches dann auch für einigermaßen bezahlbar befunden wurde. Die Jungs haben schon nicht schlecht gestaunt, daß wir extra für ein Spiel ihres schnuckeligen Lieblingsvereins aus dem fernen Deutschlandangereist waren. Auf dem Zimmer wurden mir vom Sachsen dann noch drei Tage alte Chinanudeln aus Birmingham feilgeboten. Nee Danke, muss auch mal ohne Abendessen gehen.