1. Nach strenger Definition (z. B. Haller) gibt es keine Hintergrundberichterstattung im Sportteil von Tageszeitungen
- nicht nur Dokumentation, sondern auch Deutung, Beurteilung und Lösungen
- dargestellte Themen sind komplex und bedürfen einer ausführlichen Darstellung
- fasst das gesamte Material (Artikel, Fachaufsätze, Gutachten, Meinungen…) in einem Artikel zusammen, stellt Zusammenhänge her und beurteilt diese
- Einschätzung der Ursachen und Folgen eines komplexen Problems => Aufklärung desselben
- ein seriöser Hintergrundbericht ist nicht unter 300 Zeilen zu schreiben
Wir verstehen „Hintergrundberichterstattung“ als journalistische Aufarbeitung politischer, wirtschaftlicher, historischer und gesellschaftlicher Aspekte des Sports.
2. Texte, die Hintergründe enthalten, sind zumeist vom aktuellen Geschehen beeinflusst
Aufhänger können z. B. sein:
- aktuelle Sport-Events
- Interviews
- sportpolitische Vorgänge
Gegenbeispiel: Analysen zu einer beendeten Saison.
3. Aus 2. folgt: Hintergründe und Aktuelles sind oft schwer voneinander abzugrenzen
4. Ein Hintergrundbericht ist ein meinungsfreier Kommentar mit Analysen
- keine Schlussfolgerungen und ohne Absicht, eine Meinung zu verbreiten
- so neutral wie möglich gehalten
5. Bei Sportnachrichten aus dem Ausland dominiert die Meldung
- häufig Agentur-Texte
- Resultat geringerer Nähe zum Objekt
6. Es gibt nur wenige Hintergrundberichte im journalistischen Tagesgeschäft
- Hintergrundberichte erfordern kontinuierliche Beobachtungen
- Wenn hintergründig berichtet wird, dann eher in der Wochenmitte oder wenn die großen Ligen pausieren
7. Hintergründe sind eher in überregionalen als in lokalen Tageszeitungen möglich
- ein überregionales Medium besitzt eher die Ressourcen dafür
- Thematische Ausrichtung (Lokalsport vs. Bundessport)
- je weniger lokal ausgerichtet die Zeitung ist, desto mehr Hintergründe (Beisp. Süddeutsche Zeitung vs. Frankfurter Rundschau)