Zu viel Plastik? Bayer Leverkusen klagt vor Wettbewerbsbehörde

Bayer Leverkusen klagt vor WettbewerbskommissionFRANKFURT AM MAIN – In einem beispiellosen Schritt hat Bayer 04 Leverkusen eine Beschwerde beim DFB und damit einhergehend Klage vor der Europäischen Wettbewerbsbehörde eingereicht. Der Werksklub bemängelt eine „übermäßige Ansammlung künstlich geschaffener Teilnehmer“ in der Bundesliga und sieht sich dadurch in seiner Wettbewerbsfähigkeit bedroht. Fernando Carro, Vorsitzender der Geschäftsführung, fordert daher eine Begrenzung der sogenannten „Plastikvereine“.

„Wir sind es leid, in einem Atemzug mit Retortenprojekten wie Hoffenheim, Leipzig oder Wolfsburg genannt zu werden“, so Carro. „Leverkusen hat eine lange Tradition, eine echte Fanbasis und ist tief in der Region verwurzelt. Es kann nicht sein, dass jeder Klub, der mit externem Geld aufgeblasen wird, automatisch auf unser Niveau gehoben wird.“

Harte Arbeit muss sich wieder lohnen

Laut internen Kreisen soll man sich beim amtierenden Deutsche Meister insbesondere daran stören, dass Vereine wie RB Leipzig oder der VfL Wolfsburg immer wieder als „Plastikklubs“ bezeichnet werden – ein Begriff, der ursprünglich oft für die Werkself verwendet wurde. „Man kann über unsere Historie diskutieren, aber neben diesen Projekten wirken wir fast schon wie ein ganz normaler Verein. Das beschädigt unseren USP“, argumentiert Carro. „Wir haben uns unseren Platz im deutschen Fußball hart erarbeitet, andere wurden einfach geschaffen.“

Die juristische Grundlage der Klage bleibt jedoch unklar. Sportrechtsexperten bezweifeln, dass eine „Überbevölkerung an künstlichen Klubs“ ein legitimer Klagegrund sein könnte. Der DFB äußerte sich zunächst zurückhaltend, bestätigte aber den Eingang der Beschwerde.

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Gemischte Reaktionen

RB Salzburg Leipzig reagierte gelassen auf den Vorstoß aus Leverkusen. „Wir begrüßen den Wettbewerb und lassen uns davon nicht beirren. Notfalls kaufen wir die einfach auf“, sagte ein Konstruktsprecher. Aus Hoffenheim hieß es, man konzentriere sich lieber auf sportliche Erfolge wie den schmeichelhaften Klassenerhalt als auf juristische Streitereien. 

In der Fußball-Bubble wird der Vorgang kontrovers diskutiert. Während beide Leverkusener Anhänger die Initiative unterstützen, bezeichnen Kritiker die Klage als „amüsanten Versuch, sich aus einer Gerechtigkeitsdebatte herauszuwinden“. Auf Bluesky sorgte die Nachricht für zahlreiche Memes – darunter eine Fotomontage von Fernando Carro mit einer PET-Fasche in der Hand, untertitelt mit: „Leverkusen – aus mindestens 50+1 % natürlichem Plastik“.

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