Grunewald-Kampfbahn, Duisburg
Heimatverein: Duisburger FV 08
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Nachdem wir uns spätestens gestern gedanklich in die Winterpause verabschiedet haben, ist es mal wieder an der Zeit für eine kleine Statistikspielerei. Einfache Frage: Auf welchem Niveau kicken eigentlich die am zweithöchsten klassierten Vereine der 20 größten Städte Deutschlands?
Einfache Antwort:
Rang | Stadt | Level | Verein(e) | Einwohner |
1. | Frankfurt/Main | II | Eintracht Frankfurt; FSV Frankfurt | 679.664 |
2. | München | II | TSV 1860 München | 1.353.186 |
3. | Hamburg | II | FC St. Pauli | 1.786.448 |
4. | Berlin | II | 1. FC Union Berlin | 3.460.725 |
5. | Stuttgart | IV | Stuttgarter Kickers | 606.588 |
6. | Köln | IV | Fortuna Köln | 1.007.119 |
7. | Mannheim | V | VfR Mannheim | 313.174 |
8. | Bielefeld | V | TuS Dornberg | 323.270 |
9. | Duisburg | V | VfB Homberg | 489.599 |
10. | Leipzig | V | 1. FC Lok Leipzig | 522.883 |
11. | Bremen | V | die meisten Vereine der Bremen-Liga | 547.340 |
12. | Essen | V | ETB Schwarz-Weiß | 574.635 |
13. | Bochum | VI | SG Wattenscheid 09; DJK TuS Hordel | 374.737 |
14. | Nürnberg | VI | Dergah Spor Nürnberg | 505.664 |
15. | Hannover | VI | mehrere Vereine der Landesliga Hannover | 522.686 |
16. | Dortmund | VI | mehrere Vereine in der Verbandsliga Westfalen II | 580.444 |
17. | Düsseldorf | VI | TuRu Düsseldorf | 588.735 |
18. | Bonn | VII | Bonner SC; DJK BW Friesdorf; 1. SF Brüser Berg | 324.899 |
19. | Wuppertal | VII | mehrere Vereine in der Landesliga Gruppe 1 | 349.721 |
20. | Dresden* | VII | FV Dresden 06 Laubegast, SG Weixdorf, Post SV Dresden | 523.058 |
*Der eigentlich in der fünftklassigen Oberliga Nordost-Süd aktive SC Borea Dresden hat seine Mannschaft kurz nach Saisonbeginn zurückgezogen.
Bei der Sortierung der Liste wurde bei gleichem Level die kleinere Stadt besser platziert. Den Vogel abgeschossen hat mal wieder die ehemalige Hauptstadt Bonn, wo selbst der beste Verein der Stadt nicht über einen Mittelfeldplatz in der 7. Liga hinaus kommt. Aber auch so manche als Fußballhochburg geltende Ortschaft hat neben dem sportlichen Aushängeschild augenscheinlich nicht viel zu bieten.
Aus unserem Archiv:
1. Bundesliga – 1993/1994
VfB Stuttgart – MSV Duisburg
4:0 (3:0)
10.12.1993, Gottlieb-Daimler-Stadion (Stuttgart)
14.000 Zuschauer
Durch die Renovierungsmaßnahmen zur Leichtathletik-WM 1993 hatte sich das Erscheinungsbild des Neckarstadions seit meinem letzten Besuch doch merklich verändert. Sogar einen neuen Namen wurde ihm spendiert.
Im weiten Rund herrschte dennoch zunächst tote Hose, nicht verwunderlich an einem kalten Dezember-Abend mitten unter der Woche. Das änderte sich aber rasch durch die hervorragende Leistung der Heimelf. Nach dem Seitenwechsel kam dann sogar ein wenig Gänsehautstimmung auf, als die Cannstatter Kurve über fast die gesamte zweite Halbzeit den scheidenden Trainer mit „Ole, super Christoph Daum“ huldigte.
Friedrich-Alfred-Straße 11
47055 Duisburg
Webseite: www.wflv.de
E-Mail: info(at)wflv.de
Tel.: 0203/7172-0
Fax: 0203/7172-110
Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ausgenommen sind Politiker, aktuelle und ehemalige Spieler, Trainer, Präsidenten oder sonstige Vereinszugehörige.
Adresse: Mündelheimer Straße 123/125, 47259 Duisburg
Heimatverein: Nachwuchsteams des FCR Duisburg
Kapazität: ca. 2.000 auf dem Hauptplatz
Die Bilder zeigen den einzigen ausgebauten Platz der Anlage.
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Aus unserem Archiv:
Oberliga Nordrhein – 01/02
Wuppertaler SV – MSV Duisburg (A)
6:2 (2:2)
23.02.2002, Stadion am Zoo (Wuppertal)
820 Zuschauer
Eigentlich sollte hier der Spielbericht vom Duell der beiden Fortunas im Kölner Südstadion stehen. Leider hatte der Wettergott etwas dagegen und diese Partie wurde kurzfristig verlegt, wovon ich erst im Zug per sms erfahren habe (Danke noch mal!). Immerhin blieb noch genug Zeit zum Umplanen. Also schnell ins Bahnhofskiosk und die Reviersport gekauft. OK, mögliche Ersatzpartien hatte ich nun ausgemacht, doch woher sollte ich erfahren, dass diese nicht auch ausfallen? Nach telefonischer Nachfrage bei Herrn MvG wusste ich immerhin, dass im Videotext noch nichts von Spielabsagen in der Oberliga Nordrhein zu lesen war. So ging es also mit der nächsten S-Bahn in Richtung Wuppertal/Zoologischer Garten.
Dort angekommen, fand ich nach kurzer Orientierungslosigkeit auch recht schnell das Stadion, wo ich mich sofort auf den nächstbesten Ordner stürzte. Dieser beruhigte mich, das Spiel werde ganz sicher angepfiffen – HURRA! So selbstverständlich war das nämlich nicht, fegten doch teils heftige Schnee-, Graupel-, Hagel- und Regenschauer übers Bergische Land. Ich glaube, Holländische Tomaten sind der einzig mögliche Aggregatzustand, den das vom Himmel fallende Wasser an diesem Tag nicht angenommen hatte.
Neben mir hatten sich etwa 800 Unentwegte eingefunden, darunter auch einige F95-Fans. Eigentlich wollte ich den Ground ja bei einem Spiel mit größerem Zuschauerpotential „entjungfern“, aber ich komme gerne auch ein zweites mal. Denn kaum woanders trifft das arg strapazierte Wörtchen „Kult“ eher zu als auf das Stadion am Zoo: Eine alt-ehrwürdige Arena mit Laufbahn, in den beiden Kurven sind außerdem noch die Reste einer Steilradbahn stehen geblieben. Blickfang ist natürlich die große Tribüne, die immerhin 5.000 Plätze in Form von hellgrauen Plastiksitzen anbietet. Diese wurde 1993 komplett renoviert und stellt quasi eine Symbiose von denkmalgeschützter Fassade und moderner Dachkonstruktion dar – sehr gelungen, wie ich finde.
Das Spiel war aufgrund der Platz- und Witterungsverhältnisse natürlich nichts für Fußballästheten. Immerhin wurde der neutrale Beobachter durch eine Vielzahl an Torchancen unterhalten. Wuppertal war von Anfang an überlegen, was sich in der 1. Hälfte jedoch nicht im Ergebnis widerspiegelte. In der 32. Minute drohte das Spiel sogar zugunsten der jungen Zebras zu kippen: Zuerst lies sich der zu weit vor seinem Kasten stehende WSV-Schlussmann durch einen harmlosen Aufsetzer aus ca. 30 Metern zum 1:2 überwinden. Keine 30 Sekunden später klatschte eine Bogenlampe aus gleicher Position an die Latte, den Nachschuss konnte Keeper Heese gerade so zur Ecke abwehren. Kurz vor dem Pausenpfiff schafften die Hausherren dann doch noch den Ausgleich.
In der Halbzeitpause wurden die wenigen Besucher auf den unüberdachten Plätze kostenlos per Lautsprecherdurchsage auf die Tribüne gebeten, wirklich nette Geste vom Verein. Auch ich verschob meinen Sitzplatz um ein paar Meter, da der hinter mir stehende Oskar mit seiner Blechtrommel doch gehörig nervte. Im Wuppertaler Offensivspiel lief nach der Pause zunächst nicht viel zusammen, der unsichere Schiri tat sein Übriges dazu. Das veranlasste einen Großteil der Heimfans zu Pfiffen und Pöbeleien gegen den Unparteiischen und die eigene Elf.
Mit einem grandiosen Schlussspurt wurden die Duisburger dann aber schlussendlich doch noch sicher besiegt. Nach dem Vorentscheidenden 4:2 gab es noch ein kleines Schmankerl zu sehen, das kein Auge trocken ließ: Der Wuppertaler Trainer Hey umarmte im Überschwang seiner Gefühle den Linienrichter und setzte ihm eine WSV-Kappe auf. Diesem war das sichtlich peinlich, und er versuchte sich mit einem gequälten Lächeln über die Situation zu retten – sehr geile Aktion. Nach dem Spiel wurde von Publikum und Heimelf dann noch die Welle zelebriert. Ja, der gemeine Fußballfan verzeiht eben sehr schnell…
Fazit: Kurzweiliger Kick und ein verdienter Sieg für den WSV, der allerdings um zwei Tore zu hoch ausgefallen ist.
Nach Spielende wollte ich natürlich mit der Schwebebahn zum Hbf schweben. Tja, da kommt man einmal in seinem Leben in diese Stadt, und natürlich wird ausgerechnet dann das berühmte Verkehrsmittel generalsaniert – Busfahren kann ich in jedem Kuhdorf!!! Naja, ein guter Grund mehr, noch einmal hierhin zu kommen.
Schauinsland-Reisen-Arena, Duisburg
Adresse: Berta-Allee 2-4, 47055 Duisburg
Heimatverein: MSV Duisburg
Kapazität: 31.500 Plätze (7.000 Stehplätze)
Zuschauerrekord: 31.500 (2005, 1. Bundesliga: MSV Duisburg – Borussia Dortmund 1:1)
Erbaut: 2004
Formerly known as MSV-Arena.
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