Ja, das hier ist ein Fußballblog. Manchmal werden aber auch andere Sportarten in eigentlich für Fußball ausgelegten oder zumindest geeigneten Spielstätten ausgetragen. Und da Fußball und American Football gemeinsame Wurzeln haben, wollen wir einfach mal 32 gerade sein lassen und uns mit den Stadien beschäftigen, die einst die World League respektive die NFL Europe beheimatet haben. Darunter sind immerhin fünf Olympiastadien und auch einige eher obskure Arenen.
Berlin
Mein BAK, dein BAK – ein offener Leserbrief an den Berliner Kurier
Lieber Berliner Kurier, lieber Sportchef des Selbigen,
es ist ja nicht so, als könnte ich euer an Borniertheit grenzendes Desinteresse überhaupt nicht nachvollziehen: Die Berliner Vereinslandschaft ist mit wenigen Ausnahmen in etwa so spannend wie eine Folge Praxis Bülowbogen. Das gilt leider insbesondere für den Amateurfußball.
Vor allem im Vergleich mit Regionen wie Hamburg, dem Ruhrgebiet oder quasi dem kompletten Osten um die Hauptstadt herum verwundert es nicht, dass diese Ansammlung identitätsloser Quatschvereine seine Ligaspiele regelmäßig unter Ausschluss der Öffentlichkeit austrägt. Verwöhntes Eventpublikum hin oder her.
Vor ziemlich genau einem Jahr hatte ich das Vergnügen, ein Heimspiel des momentanen Klassenprimus Berliner AK zu besuchen. Bei der Regionalliga-Partie gegen die zweite Mannschaft des Hamburger SV gab es offiziell eine kreisligareife Kulisse von 200 Besuchern zu bestaunen. Die Zahl an sich dürfte sogar hinkommen, bedenken sollte man allerdings, dass ein Großteil der Anwesenden an der Kasse einfach durchgewunken wurde.
Nun hat aber eben jener Berliner AK im DFB-Pokal etwas ganz Erstaunliches vollbracht und die TSG Hoffenheim vor 1.468 Zuschauern förmlich aus dem Wettbewerb geschossen. Das 4:0, ihr werdet es vielleicht mitbekommen haben, ist der bis dato höchste Sieg eines Viertligisten gegen ein Team aus der 1. Bundesliga.
Eine grandiose Leistung, die von euch unter anderem im Artikel „Hoffenheim kommt vor dem Fall“ verarbeitet wurde.
Dass dieses Etwas (es handelt sich wohl um eine Art Kolumne) handwerklich – sprachlich wie argumentativ – auf dem Niveau einer Schülerzeitung daherkommt, wäre eigentlich schon schlimm genug. Ärgerlicherweise gelingt es euch zudem während der kompletten 1112 Zeichen, mit traumwandlerischer Sicherheit das Thema zu verfehlen.
Häme gegen Hoffenheim mag gerade in einem meinungsbetonten Text bis zu einem gewissen Grad angebracht sein, allein die unglaublich vorhersehbare und plumpe Darreichungsform („Millionarios“) dürfte die Toleranz-Grenze so manchen Lesers aber bereits übersteigen.
Völlig unpassend hingegen erscheint am vermutlich größten Tag in der Vereinsgeschichte des Berliner AK das von Anfang bis Ende aus einer wirren Hertha-Perspektive betriebene Babbel-Bashing. Was hat das sicherlich etwas unschöne Auseinandergehen von dieser sportclubgewordenen Pokalblamage und dem aktuellen TSG-Trainer bitteschön mit dem gestrigen Spiel zu tun?
Wortspiele direkt aus der Wortspielhölle („Debabbel“) wechseln sich nahtlos mit unmotiviert eingestreuten Andeutungen über längst verlorene Hertha-Spiele („positiv besetzter Platzsturm“) ab und werden doch von einem schon jetzt legendären Ausfall mühelos getoppt:
Aber, hihi, Hoffenheim, haha, Babbel, prust, 0:4, muahahaha!
So viel Kraft. So viel Poesie. So viel Fremdschämen.
Berliner Kurier, Sportchef, ich bitte euch! Wenn es denn immer und unbedingt boulevardesk zugehen muss, dann konzentriert euch doch hier in Gottes Namen auf den Berliner Athletik-Klub. Diese Mannschaft hat Historisches geleistet und ein bisschen mediales Abgefeiertwerden durchaus verdient.
Wie wäre es also, sich zum Beispiel mit der Truppe zum gemeinsamen Köfte-Essen zu verabreden? Natürlich dürfen auch einzelne Spieler dem geneigten Leser etwas nähergebracht werden. Ich denke da etwa an: „Koloss Kruschke. Seine Liebe. Sein Körper. Seine Wut.“. Oder lasst euch von Präsident Mehmet Ali Han doch einfach für eine Homestory durchs renovierte Poststadion führen.
Viele Grüße und da nich‘ für
Eure Stadioncheck-ReBAKtion
Fotos: Stadion an der Alten Försterei, Union Berlin (vor dem Umbau 2008)
Stadion An der Alten Försterei, Berlin
Adresse: Hämmerlingstraße 80-88, 12555 Berlin
Heimatverein: 1. FC Union Berlin
Kapazität: 18.432 Zuschauer (15.414 Steh- und 3.018 Sitzplätze)
Zuschauerrekord: 22.000 (23. Mai 1984, erste Abstiegs-Entscheidungsspiel DDR-Oberliga: 1. FC Union Berlin – BSG Chemie Leipzig 1:1)
Erbaut: 1920
Renovierungen: 1952–1955, 1968–1970, 1979–1983, 2000, umfangreicher Umbau seit 2008
Während der Saison 2012/2013 wird an einer neuen Haupttribüne mit 3.557 Sitzplätzen und über 30 Logen errichtet. Die genaue Kapazität kann während der Umbauphase also schwanken.
Die Fotos stammen aus dem Jahre 2005 und zeigen den Zustand des Stadions bis zum Beginn der größtenteils durch Fans bestrittenen Umbaumaßnahmen 2008.
Fotogalerie (Bilder durch Anklicken vergrößern):
Fotos: Stadion an der Alten Försterei, Union Berlin
Stadion An der Alten Försterei, Berlin
Adresse: Hämmerlingstraße 80-88, 12555 Berlin
Heimatverein: 1. FC Union Berlin
Kapazität: 18.432 Zuschauer (15.414 Steh- und 3.018 Sitzplätze)
Zuschauerrekord: 22.000 (23. Mai 1984, erste Abstiegs-Entscheidungsspiel DDR-Oberliga: 1. FC Union Berlin – BSG Chemie Leipzig 1:1)
Erbaut: 1920
Renovierungen: 1952–1955, 1968–1970, 1979–1983, 2000, umfangreicher Umbau seit 2008
Während der Saison 2012/2013 wird an einer neuen Haupttribüne mit 3.557 Sitzplätzen und über 30 Logen errichtet. Die genaue Kapazität kann während der Umbauphase also schwanken. Fotos von vor 2008 gibt es hier.
Fotos:

Liste aller Berliner Fußballmeister
Berliner Fußballmeister darf sich derjenige Fußballverein nennen, der die Meisterschaft der höchsten ausschließlich mit Berliner Mannschaften besetzten Spielklasse – aktuell ist das die Berlin-Liga – gewinnen kann. Seit 1992 wird dieser Preis jährlich vom Berliner Fußball-Verband vergeben. Zuvor gab es aufgrund teils konkurrierender Verbände und natürlich der politischen Trennung von Ost und West oft mehrere Sieger.
1890–1911: Titelträger verschiedener Konkurrenz-Verbände
BDF
1890 BFC Germania 1888
1891 BFC Germania 1888
DFuCB
1892 The English FC 1890 Berlin
1893 BTuFC Viktoria 1889
1894 BTuFC Viktoria 1889
1895 BTuFC Viktoria 1889
1896 BTuFC Viktoria 1889
1897 BTuFC Viktoria 1889
1898 BFC Vorwärts 1890
1899 BFC Vorwärts 1890
1900 BFC Vorwärts 1890
1901 BFC Vorwärts 1890
ADSB
1897 BTuFC Britannia 1892
VDB/VBB
1898 BTuFC Britannia 1892
1899 BFC Preussen 1894
1900 BFC Preussen 1894
1901 BFC Preussen 1894
1902 BTuFC Viktoria 1889
1903 BTuFC Britannia 1892
1904 BTuFC Britannia 1892
1905 BTuFC Union 1892
1906 BFC Hertha 1892
1907 BTuFC Viktoria 1889
1908 BTuFC Viktoria 1889
1909 BTuFC Viktoria 1889
1910 BFC Preussen 1894
1911 BTuFC Viktoria 1889
MFB
1903 BFC Vorwärts 1890
1904 Weißenseer FC
1905 BTuFC Alemannia 1890
1906 BFC Norden-Nordwest 1898
1907 BTuFC Alemannia 1890
1908 BFC Norden-Nordwest 1898
1909 Rixdorfer TuFC Tasmania 1900
1910 Rixdorfer TuFC Tasmania 1900
1911 Rixdorfer TuFC Tasmania 1900
FuABB
1905 BSC Franco-Alliance 1901
BBB
1908 SC Hohenzollern 1906 Tegel
1909 BFC Nordstern 1907
1910 1. FC Borussia 1902 Tempelhof
VBAV
1908 Spandauer SC 1899
1909 Berliner SC
1910 Berliner SC
1911 Berliner SC
1911–1945: Meister Berlin/Brandenburg
VBB
1912 BTuFC Viktoria 1889
1913 BTuFC Viktoria 1889
1914 Berliner BC 1903
1915 BFC Hertha 1892
1916 BTuFC Viktoria 1889
1917 BFC Hertha 1892
1918 BFC Hertha 1892
1919 BTuFC Viktoria 1889
1920 SC Union Oberschöneweide
1921 BFC Vorwärts 1890
1922 SV Norden-Nordwest 1898
1923 SC Union Oberschöneweide
1924 BTuFC Alemannia 1890
1925 Hertha BSC
1926 Hertha BSC
1927 Hertha BSC
1928 Hertha BSC
1929 Hertha BSC
1930 Hertha BSC
1931 Hertha BSC
1932 Tennis Borussia Berlin
1933 Hertha BSC
Gauliga Berlin-Brandenburg
1934 BFC Viktoria 1889
1935 Hertha BSC
1936 Berliner SV 1892
1937 Hertha BSC
1938 Berliner SV 1892
1939 SpVgg Blau-Weiß 1890 Berlin
1940 SC Union Oberschöneweide
1941 Tennis Borussia Berlin
1942 SpVgg Blau-Weiß 1890 Berlin
1943 Berliner SV 1892
1944 Hertha BSC
1945 keine Meisterschaft
1945–1950: Gesamt-Berliner Meisterschaft
Stadtliga Berlin
1946 SG Wilmersdorf
1947 SG Charlottenburg
1948 SG Oberschöneweide
1949 Berliner SV 1892
1950 Tennis Borussia Berlin
1951–1991: Meister in Ost-Berlin
Bezirksliga Berlin
1953 BSG Chemie Rüdersdorf
1954 SG Hohenschönhausen
1955 SG Lichtenberg 47
1956 SG Dynamo Berlin-Mitte
1957 BSG Chemie Grünau-Schmöckwitz
1958 SG Grünau
1959 BSG Tiefbau Berlin
1960 BSG Motor Köpenick
1962 SG Adlershof
1963 SG Fortuna Biesdorf
1964 SG Lichtenberg 47
1965 BSG Motor Köpenick
1966 1. FC Union Berlin II
1967 BFC Dynamo II
1968 BFC Dynamo II
1969 1. FC Union Berlin II
1970 BSG EAB Lichtenberg 47
1971 BSG EAB Lichtenberg 47
1972 BSG Motor Köpenick
1973 BSG Einheit Pankow
1974 BSG NARVA Berlin
1975 1. FC Union Berlin II
1976 BSG Rotation Berlin
1977 BSG Bergmann-Borsig Berlin
1978 BSG NARVA Berlin
1979 BSG KWO Berlin
1980 BSG Bergmann-Borsig Berlin
1981 BSG EAB Berlin 47
1982 BSG Rotation Berlin
1983 BSG EAB Berlin 47
1984 BFC Dynamo II
1985 BSG KWO Berlin
1986 BSG KWO Berlin
1987 BSG KWO Berlin
1988 BSG KWO Berlin
1989 BSG Bergmann-Borsig Berlin
1990 BSG EAB Berlin 47
1991 SV Lichtenberg 47
1951–1991: Meister in West-Berlin
Stadtliga Berlin
1951 Tennis Borussia Berlin
1952 Tennis Borussia Berlin
1953 SC Union 06 Berlin
1954 Berliner SV 1892
1955 BFC Viktoria 1889
1956 BFC Viktoria 1889
1957 Hertha BSC
1958 Tennis Borussia Berlin
1959 SC Tasmania 1900 Berlin
1960 SC Tasmania 1900 Berlin
1961 Hertha BSC
1962 SC Tasmania 1900 Berlin
1963 Hertha BSC
Regionalliga Berlin
1964 SC Tasmania 1900 Berlin
1965 Tennis Borussia Berlin
1966 Hertha BSC
1967 Hertha BSC
1968 Hertha BSC
1969 FC Hertha 03 Zehlendorf
1970 FC Hertha 03 Zehlendorf
1971 SC Tasmania 1900 Berlin
1972 SC Wacker 04 Berlin
1973 SpVgg Blau-Weiß 1890 Berlin
1974 Tennis Borussia Berlin
Oberliga Berlin
1975 Spandauer SV
1976 SC Union 06 Berlin
1977 BFC Preussen 1894
1978 SC Wacker 04 Berlin
1979 FC Hertha 03 Zehlendorf
1980 BFC Preussen 1894
1981 BFC Preussen 1894
1982 Tennis Borussia Berlin
1983 SC Charlottenburg
1984 SpVgg Blau-Weiß 1890 Berlin
1985 Tennis Borussia Berlin
1986 SC Charlottenburg
1987 Hertha BSC
1988 Hertha BSC
1989 Reinickendorfer Füchse
1990 Reinickendorfer Füchse
1991 Tennis Borussia Berlin
seit 1991: Meister im wiedervereinigten Berlin
Landesliga Berlin
1992 1. FC Lübars
Verbandsliga Berlin
1993 SC Staaken 1919
1994 1. FC Wilmersdorf
1995 Köpenicker SC
1996 SD Croatia Berlin
1997 SV Tasmania 73 Neukölln
1998 Tennis Borussia Berlin II
1999 Berliner AK 07
2000 Türkiyemspor Berlin
2001 SV Lichtenberg 47
2002 Köpenicker SC
2003 SV Yeşilyurt Berlin
2004 BFC Dynamo
2005 BFC Preussen
2006 Lichterfelder FC
2007 Spandauer SV
2008 Reinickendorfer Füchse
2009 Lichtenrader BC 25
2010 1. FC Union Berlin II
2011 BFC Viktoria 1889
Fotos: Nebenplatz Poststadion, Berlin
Nebenplatz Poststadion, Berlin
Adresse: Lehrter Straße 59, 10557 Berlin
Heimatverein: BFC Tur Abdin; SC Union 06 Berlin; ASV Berlin
Kapazität: ca. 4.000 Stehplätze
Nebenan befindet sich das kürzlich renovierte Poststadion.
Fotogalerie (Bilder durch Anklicken vergrößern):
Otto und Töppi: Zurück in die Zukunft?
König Otto ist zurück! Und neben all den nahe liegenden und berechtigten Scherzchen stelle ich mir ernsthaft die Frage, ob sich nun auch sein langjähriger Hofberichterstatter zu einem Comeback hinreißen lässt. Klar, um seinen Sohn wollte er sich kümmern. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich ein Vollblutreporter wie Rolf Töpperwien mit dem grauen Familienalltag in Osterode zufrieden gibt, während in Berlin auf dem kleinen Finger gepfiffen wird.
Und was ist mit Otto Rehhagel selbst? Wie wird der als wertkonservativ und autoritär geltende Trainer mit einer Bundesliga zurechtkommen, in der so mancher 23-Jährige – noch dazu unverheiratet – bereits als Routinier durchgeht? Wie mit einem Medienkarussell, das seit seinem Rauswurf in Kaiserslautern vor elfeinhalb Jahren noch einmal kräftig an Schwung zugelegt hat?
„Es dauert nicht mehr lange“, wird er vielleicht befürchten, „dann behelligen mich diese Aasgeier vom Fernsehen noch bei laufendem Spiel auf der Trainerbank“. Etwa so wie in dieser schaurig-kühnen Zukunftsvision des ZDF aus der guten alten Zeit (1979).
Die Nr. 2 der Stadt
Nachdem wir uns spätestens gestern gedanklich in die Winterpause verabschiedet haben, ist es mal wieder an der Zeit für eine kleine Statistikspielerei. Einfache Frage: Auf welchem Niveau kicken eigentlich die am zweithöchsten klassierten Vereine der 20 größten Städte Deutschlands?
Einfache Antwort:
Rang | Stadt | Level | Verein(e) | Einwohner |
1. | Frankfurt/Main | II | Eintracht Frankfurt; FSV Frankfurt | 679.664 |
2. | München | II | TSV 1860 München | 1.353.186 |
3. | Hamburg | II | FC St. Pauli | 1.786.448 |
4. | Berlin | II | 1. FC Union Berlin | 3.460.725 |
5. | Stuttgart | IV | Stuttgarter Kickers | 606.588 |
6. | Köln | IV | Fortuna Köln | 1.007.119 |
7. | Mannheim | V | VfR Mannheim | 313.174 |
8. | Bielefeld | V | TuS Dornberg | 323.270 |
9. | Duisburg | V | VfB Homberg | 489.599 |
10. | Leipzig | V | 1. FC Lok Leipzig | 522.883 |
11. | Bremen | V | die meisten Vereine der Bremen-Liga | 547.340 |
12. | Essen | V | ETB Schwarz-Weiß | 574.635 |
13. | Bochum | VI | SG Wattenscheid 09; DJK TuS Hordel | 374.737 |
14. | Nürnberg | VI | Dergah Spor Nürnberg | 505.664 |
15. | Hannover | VI | mehrere Vereine der Landesliga Hannover | 522.686 |
16. | Dortmund | VI | mehrere Vereine in der Verbandsliga Westfalen II | 580.444 |
17. | Düsseldorf | VI | TuRu Düsseldorf | 588.735 |
18. | Bonn | VII | Bonner SC; DJK BW Friesdorf; 1. SF Brüser Berg | 324.899 |
19. | Wuppertal | VII | mehrere Vereine in der Landesliga Gruppe 1 | 349.721 |
20. | Dresden* | VII | FV Dresden 06 Laubegast, SG Weixdorf, Post SV Dresden | 523.058 |
*Der eigentlich in der fünftklassigen Oberliga Nordost-Süd aktive SC Borea Dresden hat seine Mannschaft kurz nach Saisonbeginn zurückgezogen.
Bei der Sortierung der Liste wurde bei gleichem Level die kleinere Stadt besser platziert. Den Vogel abgeschossen hat mal wieder die ehemalige Hauptstadt Bonn, wo selbst der beste Verein der Stadt nicht über einen Mittelfeldplatz in der 7. Liga hinaus kommt. Aber auch so manche als Fußballhochburg geltende Ortschaft hat neben dem sportlichen Aushängeschild augenscheinlich nicht viel zu bieten.
Fotos: Poststadion Berlin, Berliner AK (BAK)
Poststadion, Berlin
Adresse: Lehrter Straße 59, 10557 Berlin
Heimatverein: Berliner AK
Kapazität: aktuell: 10.000; max. 60.100 (2.600 überdachte und 2.500 unüberdachte Sitzplätze)
Zuschauerrekord: 50.000 (1936, Olympisches Fußballturnier: Deutschland – Norwegen 0:2)
Erbaut: 1927
Renovierungen: seit 2003
Fotogalerie (Bilder durch Anklicken vergrößern):
Die deutsche Fußball-Landkarte 2011/2012
Dem äußerst frühen Saisonstart der 2. Bundesliga ist es geschuldet, dass wir die aktualisierte Auflage der deutschen Fußballlandkarte bereits Mitte Juli präsentieren dürfen. Diese errechnet sich folgendermaßen: Die im überregionalen Fußball aktiven Teams jedes unserer 16 Bundesländer werden gezählt, je nach Höhe der Spielklasse bewertet und die Summe mit der Einwohnerzahl ins Verhältnis gesetzt.
Folgende Punkteskala kommt dabei zur Anwendung:
1. Bundesliga: 4 Punkte
2. Bundesliga: 3 Punkte
3. Liga: 2 Punkte
Regionalliga: 1 Punkt
Da sie ihre Heimspiele zumeist unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen und so nur eine äußerst geringe fußballkulturelle Tragweite besitzen, werden den Reserveteams der Profiteams nur jeweils den halben Wert zugesprochen.
Wie erwartet (und wie vermutlich auch noch in 50 Jahren) führt Bremen die Abschlusstabelle mit deutlichem Vorsprung an (sortiert nach Punkte/Mio. Einwohner):
Rang | 2010 | Land | Teams | Einw. (Mio.) | Punkte | Punkte/Mio. | |||
1. | 1. | Bremen | 2 | 0,662 | 5 | 7,553 | – | ||
2. | 2. | Hamburg | 4 | 1,774 | 8 | 4,510 | – | ||
3. | 4. | RLP | 8 | 4,013 | 13 | 3,239 | ▲ | ||
4. | 3. | Saarland | 2 | 1,023 | 3 | 2,933 | ▼ | ||
5. | 5. | NRW | 26 | 17,873 | 50,5 | 2,825 | – | ||
6. | 6. | Ba-Wü | 15 | 10,745 | 27,5 | 2,559 | – | ||
7. | 7. | Bayern | 15,5* | 12,510 | 31 | 2,478 | – | ||
8. | 9. | Berlin | 4 | 3,443 | 8,5 | 2,469 | ▲ | ||
9. | 13. | Sachsen | 5 | 4,169 | 10 | 2,399 | ▲ | ||
10. | 8. | Hessen | 8,5* | 6,062 | 14,5 | 2,392 | ▼ | ||
11. | 11. | BB | 3 | 2,512 | 6 | 2,389 | – | ||
12. | 10. | Thüringen | 3 | 2,250 | 5 | 2,222 | ▼ | ||
13. | 12. | NS | 9 | 7,929 | 17 | 2,144 | ▼ | ||
14. | 14. | MVP | 1 | 1,651 | 3 | 1,817 | – | ||
15. | 15. | SA | 3 | 2,356 | 3 | 1,273 | – | ||
16. | 16. | SH | 2 | 2,832 | 2 | 0,706 | – |
*Der Regionalliga-Süd-Aufsteiger FC Bayern Alzenau ist zwar, Nomen est Omen, geographisch in Bayern beheimatet, nimmt aber traditionell am Spielbetrieb des Hessischen Fußballverbandes (vgl. Viktoria Aschaffenburg) teil. Von daher habe ich ganz salomonisch jeweils einen halben Punkt an die beiden Bundesländer verteilt.
Aufsteiger des Jahres ist Sachsen, das sich durch die Erfolge von Dynamo Dresden und dem Chemnitzer FC um vier Positionen gegenüber dem Vorjahr verbessern konnte. Hessen und Thüringen verlieren hingegen jeweils zwei Plätze.
Überdurchschnittlich gut fällt mit einem Quotienten von 3,576 das Ergebnis des außer Konkurrenz gestarteten Ruhrgebiets aus. Mit diesem Wert beläge man als eigenständiges Bundesland den dritten Rang in der Liste.
Aufbereitet als „Wetterkarte“ ergibt sich folgendes Bild:

█ Punkte / Mio. Einwohner ≥ 4
█ Punkte / Mio. Einwohner ≥ 3
█ Punkte / Mio. Einwohner ≥ 2
█ Punkte / Mio. Einwohner ≥ 1
█ Punkte / Mio. Einwohner < 1