Erstes Phantombild des beschuldigten 1899-Mitarbeiters aufgetaucht

Ein etwas älterer Herr soll laut übereinstimmender Zeugenaussagen für die Akustikattacken auf den BVB-Block verantwortlich sein:

Hausmeister Hoffenheim

Wer kennt diesen Mann?

  • circa 112 Jahre alt
  • 1,75 m bis 1,85 m groß
  • mehrere Milliarden schwer
  • trug zum Tatzeitpunkt ein T-Shirt mit dem aufgedruckten Slogan „Zukunft ist gut“

Sachdienliche Hinweise nimmt jede Poliz… ach, Sie wissen schon.

Was war denn überhaupt passiert?

Beim jüngsten Bundesligaspiel der TSG 1899 Hoffenheim gegen Borussia Dortmund (1:0) wurde seitens der Hausherren mehrfach versucht, Schmähgesänge der Gäste-Fans gegen den Hoffenheimer Mäzen Dietmar Hopp mit extrem lauten Signalen zu übertönen. Die Beschallung mit Hochfrequenztönen wurde mit Hilfe einer offenbar speziell zu diesem Zwecke gebauten Apparatur durchgeführt, die unterhalb des Gästeblockes installiert war. Daraufhin hatten gleich mehrere Dortmunder Anhänger Anzeige wegen Körperverletzung bei der Polizei gestellt.

Diese so genannten „Akustikatacken“ werden durch Fotos von der Apparatur sowie durch zahlreiche bei Youtube und ähnlichen Plattformen veröffentlichten Videos nahezu lückenlos dokumentiert. Die Chronistenpflicht und unsere neutrale Grundhaltung verpflichten uns aber selbstverständlich auch, die Gegenseite zu Wort kommen zu lassen und diese offizielle Stellungnahme der TSG 1899 Hoffenheim vom 15. August 2011 zu veröffentlichen:

»Im Laufe des Sonntages sowie des heutigen Tages wurde mehrfach berichtet, die TSG 1899 Hoffenheim habe während des Bundesligaspiels gegen Borussia Dortmund am Samstag den 13.08.2011 versucht, gegen Herrn Hopp gerichtete Schmähgesänge des Dortmunder Fanblocks mittels Störgeräuschen zu unterbinden. Die Klubführung hat nach Bekanntwerden der Vorwürfe eine unverzügliche Untersuchung eingeleitet. Diese hat ergeben, dass vorrangig im Bereich des Gästeblocks Geräusche wahrgenommen wurden, die nicht mit der Stadionbeschallung in Zusammenhang stehen.

Im Laufe des heutigen Tages hat sich auch unter dem Eindruck der Medienreaktion ein Mitarbeiter der TSG 1899 Hoffenheim dazu bekannt, am Samstag während des Spiels gegen Borussia Dortmund eine entsprechende Apparatur eigenmächtig zum Einsatz gebracht zu haben. Der Mitarbeiter wollte damit nach eigener Aussage „ein Gegenmittel“ gegen die aus seiner Sicht nicht mehr erträglichen Beleidigungen gegenüber Herrn Dietmar Hopp einsetzen. Weiter hat der Mitarbeiter eingeräumt, dass er sich der Tragweite seiner Handlung nicht bewusst war und die Aktion auch einen eher scherzhaften Charakter haben sollte. Als Reaktion hat die TSG 1899 Hoffenheim entsprechende arbeitsrechtliche und disziplinarische Schritte gegen den Mitarbeiter eingeleitet. Des Weiteren wurde laut Auskunft der Polizeidirektion Heidelberg Strafanzeige gestellt.

Weder die Geschäftsführung der TSG 1899 Hoffenheim noch Präsident Hofmann oder Herr Hopp selbst wussten von der Existenz und dem Einsatz des eingesetzten Gerätes. Alle Verantwortlichen distanzieren sich ausdrücklich von dieser Aktion und entschuldigen sich bei allen Fußballfans, deren Spielerlebnis durch diese Vorkommnisse beeinträchtigt wurde. Sollte es in einzelnen Fällen tatsächlich zu einer Schädigung der Gesundheit von Stadionbesuchern gekommen sein, entschuldigt sich der Verein hierfür ebenfalls ausdrücklich. Die Führung der TSG 1899 Hoffenheim wird dafür Sorge tragen, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederholen wird.«

Wie geht es nun weiter?

Diese Pressemitteilung der TSG 1899 Hoffenheim liest sich zunächst einmal nicht sehr glaubwürdig und riecht schwer nach Guttenbergscher Salamitaktik mit dem ominösen Mitarbeiter als willkommenes Bauernopfer. Einziges Problem: Das muss den pfiffigen Kraichgauern natürlich erst einmal jemand nachweisen.

Es bleibt demnach die große Frage, wie diese geradezu groteske Affäre in ihrer Gesamtheit nun juristisch zu bewerten ist. Der Gladbecker Rechtsanwalt Thomas Wings gibt in seinem Blog „Höchstrafe“ eine erste Einschätzung ab:

»Im Fazit gehe ich also grundsätzlich von strafbaren Verhalten aus, wenn die Behauptung des Dortmunders zutrifft, seit dem Ereignis unter einem Tinnitus zu leiden. Ob das so ist, wird relativ leicht von einem Sachverständigen geprüft werden können. Je nach Beschaffenheit des Geräts könnte sogar von einer gefährlichen Körperverletzung ausgegangen werden, wonach das aber schon eher zweifelhaft ist.«

Oder wie der Kaiser es ausdrücken würde: Schau‘ mer mal…

9 thoughts on “Erstes Phantombild des beschuldigten 1899-Mitarbeiters aufgetaucht

  1. Pingback:
  2. sagt:

    Er arbeitet zufällig für SAP oder gehört ihm SAP?
    Man befürchtet, er habe so viel Geld, dass noch mehr solcher Anschläge folgen könnten…

    => lächerlich…

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