Stadion-Porträt (01): Stade Saint-Symphorien, FC Metz

Mittelmäßige Stadion-Porträts gibt es wie Sand am Meer. Oft kalt geschrieben, beschränken sich diese in der Regel auf die üblichen Verdächtigen: Anfield, Nou Camp, Trolli Arena. Das ist nicht weiter schlimm, aber auch nicht sonderlich spannend. Högschde Eisenbahn also, diesem Einheitsbrei eine Serie mittelmäßiger Porträts von nicht ganz so oft besungenen Fußballplätzen entgegenzusetzen. Teil 1 führt uns nach Lothringen.

Stade Saint-Symphorien – die Heimat des FC Metz

Header: Stade Saint-Symphorien in Metz

Der Blick des Captains wandert einmal, zweimal, dreimal durch das Stadion, ehe er an der dreistöckigen Tribune Ouest (s. Aufmacherbild) hängen bleibt. Kopfnicken und die herausgestreckte Unterlippe signalisieren Zufriedenheit und Beeindrucktsein gleichermaßen. Und dann dieser Satz:

Das Stadion ist die Macht!

Der langjährige Stadionsprecher der großen SG Wattenscheid 09 ist ein weitgereister Mann („San Siro? Klar, war ich auch schon – 14-mal.“). Wäre es zu Gefühlsregungen fähig – das Stade St. Symphorien in Metz könnte sich auf dieses Lob wirklich etwas einbilden.

Zumindest froh dürfen die Fans des FC Metz sein, alle zwei Wochen von eben jener Westtribüne ihre Mannschaft anfeuern zu dürfen. Die Sichtverhältnisse sind hervorragend, was zum einen natürlich der steilen Bauweise geschuldet ist. Außerdem wurde auf die eine gerade in deutschen Sportstätten weit verbreitete Unsitte verzichtet – über Zäune und Tornetze muss man sich in dem 26.700 Zuschauer fassenden Stadion nicht ärgern.

Modern, aber nicht eintönig

Die aktuelle Maximalkapazität resultiert aus einer schrittweise durchgeführten Komplettrenovierung, die in den 90er-Jahren begonnen wurde. 1998 wurde der Neubau der wuchtigen Tribune Ouest fertiggestellt, drei Jahre später folgte ihr etwas kleineres und nur aus zwei Rängen bestehendes Pendant hinter dem anderen Tor. Die Tribünen an den Spielfeldseiten sind etwas älteren Datums, wurden damals aber ebenfalls aufgefrischt.

Momentan spielt der Vizemeister von 1998 nur in der Ligue 2. Was unter anderem bedeutet, dass die 1923 eröffnete Arena zumeist nur spärlich gefüllt ist. Wenn es auf dem Rasen mal wieder nicht rund läuft, bleiben den Anhängern der „Granats“ aber zum Trost noch die Merguez, die in kleinen Buden auf dem Stadionvorplatz verkauft werden. Denn wenigstens die scharfen Hackfleischwürste sind in Metz absolut erstklassig.

Stadion-Daten

Stade Saint-Symphorien, Metz
Adresse: 3, avenue Saint-Symphorien, 57050 Longeville-les-Metz, Frankreich
Heimatverein: FC Metz
Kapazität: 26.700 überdachte Sitzplätze
Zuschauerrekord: 28.766 (1991, Division 1: FC Metz – Olympique Marseille)
Erbaut: 1923
Zuletzt renoviert: 2001

Fotogalerie Stade Saint-Symphorien

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